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Berichte von 01/2023

Tschüss Ole!

Donnerstag, 26.1.23

Heute trennen sich unsere Wege. 4 Wochen sind wir jetzt zusammen kreuz und quer, vor allem über die Nordinsel gefahren. Haben viel gesehen und viel erlebt. Es war sehr schön, manchmal etwas anstrengend (mit mir).

Es hat viel geregnet heute Nacht. Das Zelt ist durchnässt. Wir nutzen eine Regenpause, um alles zusammenzupacken und so nass wie es ist, im Auto zu verstauen. Bis Greymouth ist es nicht weit. Wir bringen unsere Wäsche in den Waschsalon und werfen die Maschine an. Ich fahr dann noch mal kurz einkaufen. Dann die Wäsche noch eine halbe Stunde in den Trockner. Frühstück/Mittag gibt es in Meggie's Cafe, was jetzt anders heisst, da Meggie wohl nicht mehr da ist. Schmeckt trotzdem noch gut.

Und dann ist es auch schon Zeit, sich zu verabschieden. Vorher schneidet mir Ole auf dem Bahnsteig noch die Haare. Danke Ole dafür! Das muss jetzt bis zum Ende meiner Reise hier halten. Er fährt in 2 Stunden mit dem Zug über die Berge nach Christchurch. Dort bleibt er noch 1 Woche, bevor er wieder nach Hause fliegt. Leider regnet es immer noch stark. Keine schöne Aussichten. Ich muss mich auf den Weg Richtung Nelson machen, wo ich um 18 Uhr sein soll. Ich will bei dem Evolve Festival als Freiwilliger helfen und heute Abend ist ein Vortreffen. So kann ich nicht bis zur Abfahrt des Zuges warten.

Nochmal Volltanken und gegen 12.15 Uhr mache ich mich auf die fast 300 km lange Strecke, mit Pausen gut 4 Stunden. Nach 2 Stunden Fahrt sehe ich zum ersten mal die Sonne. Das Wetter wird immer besser. Richtig Pause mache ich aber erst eine halbe Stunde vor Nelson. Wai Ihi - hier habe ich schon öfters übernachtet. Eine grosse Wiese. Ich breite die nassen Sachen von letzter Nacht aus, vor allem das Zelt. In der Sonne trocknet alles blitzschnell.

Dann geht es weiter zum Festivalgelände in Nelson. In einem Museumspark. Hier war ich schon mal vor 3 Jahren. Diesmal also als Freiwilliger. Auf dem kleinen Campingplatz finde ich einen guten Stellplatz, spanne auch meine Plane auf - Regen- und Sonnenschutz, man weiss ja nie. Beim Meeting bekommen wir gesagt, was zu tun ist und ich treffe die anderen Helfer. Danach gibt es noch ein gemeinsames Abendessen. Morgen geht's dann richtig los.

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Westküste

Mittwoch, 25.1.23

Ole will morgen mit dem Zug über die Alpen von Greymouth nach Christchurch fahren. Also fahren wir an die Westküste. Nach einem kleinen Frühstück verlassen wir den schönen Campingplatz. Durch ein weites Hochtal geht es zum Highway der Nelson im Norden mit der Westküste verbindet. Kurze Pause an einer alten Eisenbahnstrecke. Leider kann man nicht mehr durch den Tunnel spazieren, da eine Brücke dorthin nicht mehr sicher ist.

An der alten Geisterstrasse von Lyell gehen wir nicht Gold Waschen im Bach. Ole schaut sich den alten Friedhof der Goldgräber an. Das ist bei Tageslicht aber auch nicht gruselig. Trotzdem kommt er ewig nicht zurück. Wir folgen jetzt dem Buller Fluss bis runter zum Meer. Der entspringt aus dem See, wo wir heute früh noch waren.

Ich schlage kurzentschlossen vor, nicht die kürzere Strecke nach Greymouth durchs Landesinnere zu fahren, sondern nach Westport und dann der Küste entlang. Da gibt es mehr zu sehn. Ole ist einverstanden. So essen wir in Berlins etwas leckeres zu Mittag. Der Ort hat seinen Namen nicht von unserem Berlin. Sondern von einem John Berlin, der im Ort ein Hotel und die Post hatte. Und der kam aus Schweden.

Wir fahren nicht in die Stadt Westport, sondern zu einer Robbenkolonie ausserhalb. Ole sieht aber nur eine Familie mit 3 Robben. Ich hole mir in der Zwischenzeit einen Milchshake und setze mich am Strand in den Schatten. Die Sonne meint es wirklich gut. Eigentlich könnte man fast baden gehen.

Der spektakulären Küste entlang geht es zum Truman Strand. Einem kleinen Spaziergang durch den Wald folgt eine grandiose, von Felsen eingerahmte Bucht. Und dann natürlich Punakaiki - die Pancakes - Eierkuchen - Felsen. Ich schau sie mir aber nicht nochmal an, war schon zu oft da und es ist Niedrigwasser und kein Sturm. Dann wäre es reizvoller.

Wir kommen auf einem schönen Campingplatz an. Er heisst wie die Küstenstrasse - (Great) Coast Road Holiday Park. Alles sehr gepflegt. Der Besitzer kommt vorbei, kassiert und gibt noch Tipps, was man hier machen kann. Aber wir wollen ja nur übernachten. Was wir dann auch bald machen.

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Hallo Südinsel!

Dienstag, 24.1.23

Im Dunkeln verlassen wir Fay's Platz. Alles Gute Fay!

1 Stunde bis Wellington. Auf der neuen Autobahn geht das schnell. Der Morgen dämmert. Und dann geht es auch schon auf die Fähre. Wir suchen uns gleich einen Platz in der Ruhezone zum Ausstrecken. Die letzte Nacht war kürzer als sonst. Die Überfahrt ist ruhig. Klarer Himmel und Sonnenschein. Als wir nach 1 1/2 Stunden die Südinsel erreichen werde ich wieder wach. Ich hole mir einen Kaffee und dann noch Pommes.

In Picton angekommen holen wir beim holländischen Bäcker mal wieder gutes Brot. Kurze Fahrt hoch zur Victoria Domain und dann geht es auch schon Richtung Blenheim. Hier Einkaufen und einen Kaffee unter einem alten Flugzeug in der Nähe des Flughafens.

Durch endlose Weinberge geht es nach St. Arnaud oben in den Bergen. Am Lake Rotoiti machen wir einen schönen Spaziergang am Ufer entlang und durch den Wald. Unter dem Bootssteg verstecken sich grosse Aale. In der Küche auf dem Zeltplatz hauen wir uns noch ein Steak in die Pfanne, bevor wir vor den Unmengen von Sandflies die Flucht ergreifen. Wenn es dunkel wird, sind sie weg. Dann kommen die Mücken.

 

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Fay's Traum

Montag, 23.1.23

Heute ist unser letzter Tag auf der Nordinsel. Nach 36 erlebnisreichen Tagen für mich hier oben und 26 für Ole geht es morgen früh mit der Fähre wieder auf die Südinsel. Aber erst mal zusammenpacken und aus dem Reservat verschwinden. Es war sehr schön hier!

Kurzer Halt in Hawera. Toilette. Im Reservat die waren defekt. Ole bucht sein Fährticket für morgen in der Touristeninformation. Dann geht es weiter bis kurz vor Whanganui. Auf der Beerenfarm gibt es wieder Kaffee und Kuchen zum Frühstück. Und dann tauche ich ein in die Erdbeerfelder! Die sind nämlich diesmal zum Selberpflücken geöffnet. Die Erdbeeren wachsen hier nicht am Boden, sondern in Regalen unter Folienzelten. Nicht in Erde sondern irgendeinem Substrat, werden mit Wasser und Nährstoffen über Leitungen versorgt. Deswegen kommen sie vom Geschmack her wohl auch nicht an die "Echten" heran. Mit vollem Bauch und einer Schale der schönsten komme ich wieder heraus und wir fahren weiter.

An einem schönen Strand machen wir noch mal Halt bevor wir unser Ziel für heute Nacht ansteuern. 2 Campingplätze die ich im Auge hatte sind geschlossen. Ole hat einen in Otaki, 1 Stunde bis zur Fähre in Wellington morgen früh, gefunden.

Fay, Mitte 70, vermietet ihre Zufahrt. Für ein Zelt ist kein rechter Platz. Ole kann in einem Lehmhaus unterkommen. Alles sehr einfach und unordentlich hier, aber ich habe damit kein Problem. Wir können in Fay's Küche unseren Bohneneintopf aufwärmen und mit Kartoffel und Möhren etwas strecken. Als Gegenleistung machen wir ihren Abwasch mit. Auch Tomaten bekommen wir von ihr, da sie keine verträgt.

Fay hat einen Traum. Ein Haus aus Lehm. Im Internet zu finden wenn man nach Earthship Otaki sucht. Vor 20 Jahren ist ihr Mann gestorben. 15 Jahre Vorbereitung und seit 2 Jahren baut sie an dem Haus. Natürlich nicht allein. Sie sucht immer wieder Helfer, Freiwillige, die das für sie machen. Wir hätten sofort anfangen können. Glücklicherweise geht morgen früh unsere Fähre zur Südinsel. Das ist hier ein Riesenprojekt. Es ist kein kleines Haus, eher eine Villa. Sie möchte darin ihre ganze grosse Familie versammeln. Die Wände bestehen aus übereinander gestapelten alten Autoreifen, gefüllt mit Lehm und verkleidet mit Lehm. Gewöhnungsbedürftig. 

Wir fahren noch runter ans Meer, wo wir ein paar Schritte am Strand entlang spazieren und die hinter der Kapiti Insel untergehende Sonne verabschieden.

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Kiwis

Sonntag, 22.1.23

Katerstimmung am Tag danach. Der Himmel ist bewölkt. Es sieht nach Regen aus. Alle packen ihre sieben Sachen. Wir auch. In Stratford füllen wir unsere Bestände an Essen auf. Heute fahren wir nicht sehr weit. Nur bis zum See Rotokare. Diesen Tipp haben uns die beiden Münchner vom heissen Bach Kerosene Creek gegeben.

Lake Rotokare ist ein Naturschutzgebiet mit dem versucht wird, gefährdete Tiere vor Schädlingen zu schützen. Ein hoher Zaun umgibt das Gebiet. Will man hinein, so muss man durch eine Schleuse fahren. Auf Knopfdruck öffnet sich ein Tor, man fährt durch, dann schliesst es sich hinter dir, erst  dann öffnet sich das nächste Tor vor dir und man kann rein fahren.

Ein idyllischer See liegt vor uns. Man kann hier übernachten. Das machen wir auch. Aber erstmal umrunden wir den See auf einem 1 1/2 stündigen gemütlichen Spaziergang.  Am Schluss treffe ich noch Elisabeth aus Schottland und ihre Familie. Sie besucht ihre Tochter hier und fliegt am Dienstag zurück in den schottischen Winter. Sie ist Sängerin und singt für mich die englischsprachige Version von "Im Frühtau zu Berge ..." Sehr schön. Auch Ray und seine Frau hat es nach dem troubeligen Whangamomona hierher in die Ruhe gezogen.

Danach kochen wir etwas. Es gibt Bohnensuppe. Ole ist dran. Macht er gut. Wir werden müde. Dabei wollen wir doch heute Nacht Kiwis beobachten! Da  hilft nur ein verspäteter Mittagsschlaf. 

Als die Sonne untergeht wird es Zeit für die Pirsch. Wir schleichen im Dunkeln durch den Wald auf der Suche nach einem der 300 Kiwis die es hier geben soll. Leider erfolglos. Es war trotzdem schön, hierher gekommen zu sein. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück. Denn eins ist sicher: ich komme wieder!

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Republik Whangamomona

Samstag, 21.1.23

Heute ist hier richtig was los. Das Rugbyfeld ist gut gefüllt. Neben uns die Chaoten haben die ganze Nacht Party gemacht. Im Auto habe ich trotzdem gut geschlafen. Ole im Zelt nicht so gut. Kleine Küche und Duschen auf dem Campingplatz sind ok.

Um 10 Uhr geht es vorn im Dorf los. Die Strasse wird zur Festmeile. Immer mehr Menschen kommen aus Nah und Fern. Stände sind aufgebaut und es werden verschiedenste skurrile Vorführungen und Wettbewerbe durchgeführt: Hütehunde zeigen ihr Können beim Schaftreiben. Ein Holzhacker spaltet mit seiner scharfen Axt einen dicken Stamm. Ein Schafscherer entledigt ein Schaf seiner Wolle. Eine Pie, diese Teigtasche, so schnell wie möglich essen und einen Becher Bier so schnell wie möglich trinken. Es gibt ein Schafrennen die Dorfstrasse hinunter, die Schafe haben Nummern und man kann auf sie setzen, wie beim Pferderennen. Es wird gezeigt, wie man ein Possum heutet und vieles mehr. 

Höhepunkt ist natürlich am Nachmittag die Präsidentschaftswahl. Zur Wahl stehen neben Personen auch eine Schaufensterpuppe, ein Hund und eine Katze. Der Wahlkampf war dieses mal allerdings eher lahm. Und so ist die Verkündigung des Endergebnisses ein eher müder Akt: es ist der alte - John. Mein Kandidat - Luke, der Hund, bleibt abgeschlagen. 

Danach gibt es noch eine lange Versteigerung und einen Gummistiefel-Weitwurf-Wettbewerb. Da bin ich aber schon nicht mehr dabei. Hab mich im Auto etwas hingelegt, um für den Abend wieder fit zu sein. Irgendwie liegt mir das Essen von der Strasse schwer im Magen.

Leider werde ich heute nicht mehr richtig fit. Und so gehe ich schon nach dem ersten Lied, was die Band in der Hotelkneipe zum besten gibt Richtung Auto.

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Tongariro Crossing

Freitag, 20.1.23

Perfektes Bergwetter! Ole will das Tongariro Crossing gehen. Eine etwa 6stündige Bergtour. Die habe ich schon ein paar mal gemacht. So bin ich heute für ihn der Taxifahrer. Ich bringe ihn also recht früh zum Startpunkt der Wanderung und hole ihn am Nachmittag am Ende wieder ab. Dazwischen vertreibe ich mir im Bergdorf die Zeit mit Frühstücken + Mittag und Blogschreiben.

Ole ist ziemlich schnell und so packen wir am frühen Nachmittag unsere Sachen auf dem Campingplatz zusammen und machen uns auf den Weg nach Whangamomona. Da steigt morgen eine grosse Party. In Taumaranui gibt es wieder ein leckeres Eis und noch einen Einkauf im Supermarkt.

Am Ohinepane Rastplatz machen wir ein kleines Picknick. Hier bin ich vor 10 Jahren auch schon mal mit Madlen vorbeigekommen, als wir im Kanu den Fluss runter geschippert sind. 

Über einige Kilometer Schotterstrasse erreichen wir die Republik Whangamomona. Dort ist morgen Tag der Republik, Republikgeburtstag und Präsidentschaftswahl. Das wird eine Gaudi! Wir fahren zum kleinen Campingplatz, der heute aus allen Nähten platzt. Deswegen kann man auch auf dem Rugbyspielfeld campen. Was wir auch tun. Direkt unter einem der Tore. Wir spannen daran die Plane auf. Für eventuellen Regen, wonach es aber nicht aussieht. Eben auch als Sonnenschutz.

Ein Spaziergang zur Kneipe und zurück beschliesst den Tag.

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Die Vulkanberge rufen

Donnerstag, 19.1.23

Das Wetter ist heute Morgen auch nicht besser als gestern. Eigentlich gar nicht ideal für die Berge. Wir packen zusammen und fahren los. Wunderschöne Landschaft mit unzähligen Hügelchen und weitem Land zieht an uns vorbei. Und dann öffnet sich auch der Himmel vor uns. Die Vulkanberge kommen in Sicht. Frei von Wolken. Frühstück gibt es beim Nationalen Armeemuseum von Neuseeland. Eigentlich so gar nicht mein Ding, aber der einzig mögliche Stopp. Wir trocknen das Zelt und andere Sachen zwischen Panzern und Kanonen.

Die Berge immer im Blick fahren wir zu unserem Zeltplatz für heute Nacht. Der liegt schon ganz schön hoch. So ist es hier ziemlich frisch, vielleicht 12°. Zelt aufbauen und dann fahren wir noch höher in die Berge hinauf. An der Talstation der neuen Kabinenseilbahn gibt es schon keine Vegetation mehr. Die Bergstation kann man noch sehen. Darüber ist alles in Wolken. Dann zieht Regen auf. Wir flüchten. Nach unten zum Chateau Tongariro, einem noblen Hotel im Schweizer Stil.

Da gehen wir aber nicht rein. Sondern ins Skotel. Da kann man nämlich für 10 $ Duschen. Das haben wir auch mal wieder nötig. Ausserdem kann man dafür auch noch die Sauna nutzen. Na wenn das nichts ist! Und dort treffen wir Andry und seine Freundin Rowena, er aus Estland, sie von hier. Beide arbeiten hier im Hotel. Bei einem Bier kommen wir ins Gespräch. Wenn die beiden demnächst durch Europa touren, können sie gern bei mir in Berlin Halt machen.

Danach sitzen wir noch gemütlich in der Hotelbar bei einem Bier. Aus dem Abendessen wird leider nichts, da die Chefin uns erst in einer Stunde einen Tisch geben will. Na dann eben nicht. Völlig entspannt fahren wir zurück zum Zeltplatz und gleiten sanft ins Reich der Träume.

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Napier

Mittwoch, 18.1.23

Für heute ist wieder viel Regen angesagt. Die Wolken hängen schon tief. Da ist es ein guter Plan, heute Abend wieder in heissen Thermalquellen zu sitzen. So ist der Plan. Aber erst mal zusammenpacken. Die beiden anderen Camper sind schon weg. Die Schotterstrasse ein paar Kilometer zurück und ein kurzer Spaziergang durch den Busch und ein beeindruckender Wasserfall liegt vor uns. Der Regen lässt ihn noch gigantischer herabstürzen. Eigentlich wollte ich ja an seinem Fuss ins Wasserbecken springen. Aber es ist einfach zu kalt!

Beim Besucherzentrum holen wir uns einen Kaffee und ein schnelles Frühstück muss heute reichen. Wir wollen nach Napier bevor das schlechte Wetter kommt. Bald verlassen wir den urigen Urwald und tauchen wieder in die Zivilisation ein. Weinberge und Obstplantagen bestimmen die weite Ebene der Hawkes' Bay. Von hier kommt auch der eine oder andere Apfel, der bei uns im Laden liegt. Dann sind wir am Meer, diesmal am Pazifischen Ozean. Die Küste ist hier rauer, nicht zum Baden geeignet. Auch das Wasser hat eine komische braune Farbe.

Wir fahren zur Strandpromenade, spazieren diese entlang und machen dann noch einen Abstecher in die Stadt. Hier sind viele Fassaden im Zuckerbäckerstil gebaut - bunt und verspielt. Dann noch Tanken und Einkaufen, bevor es wieder hoch in die Berge zu heissen Quellen geht.

Die Strassen werden immer schmaler. 1 Stunde vor unserem Ziel dann ein Schild: die Strasse ist kurz vor den Quellen wegen Überflutung gesperrt. Mist! Also abbiegen und auf die Strasse fahren, wo wir eigentlich erst morgen lang wollten. Nach einer Stunde erreichen wir einen wunderschönen Platz hoch über einem reissenden Fluss. Es nieselt. Zum ersten mal spanne ich meine Plane auf. Darunter kann man gut sitzen bis das die Betten rufen.

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Hamilton im Sonnenschein

Dienstag, 17.1.23

Der gestrige Tag hat unsere ganzen Pläne durcheinander gebracht. Aber es gibt ja keinen verlorenen Tag. Jeder Tag ist für irgend etwas gut.

Unser erster Halt ist Hamilton. Diesmal bei schönstem Wetter. Wir frühstücken im Cafe in den wunderschönen Gärten von Hamilton. Dann setzen wir den Spaziergang durch die Gärten fort, den wir letztens wegen des Regens abbrechen mussten. Und wir bereuen es nicht! Noch ein paar schöne Themengärten folgen. Ich würde sogar sagen, viel schöner als in den Gärten der Welt in Berlin. Man spürt vor allem die Liebe, mit der diese hier gestaltet wurden

Rotorua liegt auf unserer Strecke zum Pazifik. Ole schaut sich nochmal die Matschpools und das schweflige Ufer des grossen Sees an. Im nahen Mammutbaumwald gibt es ein kleines Picknick. Ich öffne einem älteren Herrn im Rollstuhl eine Flasche Coca Cola. Allein hat er keine Kraft mehr in den Händen. Er kommt aus Amerika und besucht hier seine Schwester. Er ist Künstler. Zum Dank schenkt er mir 2 selbst gestaltete Lesezeichen. Vielen Dank! 

Wir fahren noch zum Lake Tarawera. Der gleichnamige Vulkan hat 1886 bei seinem Ausbruch ein ganzes Dorf und weite Teile der Gegend hier begraben. Am Seeufer gibt es ein schönes Cafe, wo wir etwas verweilen, bevor es zum Kerosene Creek ins mittlerweile 39° warme Wasser geht. Letztens waren es nur 34°. Dort treffen wir 2 Münchener. Die geben uns einen genialen Tipp auf einen Übernachtungsplatz, wo man nachts echte Kiwis in der Wildnis sehen kann. Und ich meine nicht die Frucht, auch nicht die Neuseeländer, die sich als Kiwis bezeichnen, sondern den komischen Vogel. Später mehr dazu ...

Dann geht es in den Urewera Park. Eine urige Gegend, etwas gespenstisch. Menschenleer, nur ein paar Pferde kommen uns auf der Strasse entgegen. Die Strasse wird auch immer schlechter, 50 km oder mehr sind Schotterpisten. Steinschlag und Erdrutsche sind an der Tagesordnung. An einer Stelle ist die Strasse so schlecht und schmal, das ich lieber nicht in den nahen Abgrund hinab blicke.

Endlich erreichen wir Rosie's Bay. Aber was ist das? Der Wasserspiegel des Sees ist so hoch, das weite Teile des Campingplatzes überflutet sind und der Rest eher moddrig daherkommt. Wir finden aber doch noch ein Plätzchen und machen uns zum Abendbrot Nudeln Bolognaise.

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Ole's Koffer wurde gefunden !!!

Montag, 16.1.23

Heute wollen wir über die Stadt Whanganui, das schöne Tal des Whanganui Flusses bis zu den Vulkanbergen des Tongariro Nationalparks fahren, und dort entscheiden, ob wir in die Berge gehen oder Richtung Osten ans Meer fahren, wo es auch heisse Quellen gibt. Je nach Wetterlage.

Wollten wir!  Aber Ole bekommt heute Morgen eine Mail, Überraschung!, das sein Koffer gefunden wurde! Er soll ihn am Flughafen abholen, da er nicht geliefert werden kann. Wir hatten 2 1/2 Wochen nach seiner Ankunft schon nicht mehr damit gerechnet. Was tun? Bis Auckland sind es fast 500 km! Mindestens 6 Stunden. Wir versuchen anzurufen, das sein Koffer doch nach Christchurch gebracht wird, wo er nächste Woche ist. Aber kein Durchkommen am Telefon. Oder den Koffer vergessen und weiter unsere angedachte Tour fahren? Bisher ging es ja auch ganz gut ohne seine Sachen.

Nach kurzem Überlegen entscheidet er sich, das wir zurück nach Auckland fahren. Also die schnelle Route, nicht durch das schöne Flusstal. Es ist trotzdem landschaftlich schön. Wir kommen an den Vulkanbergen vorbei. Die sind leider in Wolken. Mehrere Stopps. Nochmal Tanken im günstigen Hamilton.

Gegen 19 Uhr sind wir endlich am Flughafen in Auckland. Ich parke am Kurzzeitparkplatz, wo nur Ein- und Aussteigen erlaubt ist. Mir doch egal! Den Aufseher blubbere ich an. Er gibt mir 10 Minuten. Also schnell den Lost an Found Schalter in Ankunftshalle 2 finden. Gibt es hier aber nicht! Noch denken wir uns nichts dabei.

In einem winzigen Raum ausserhalb des Flughafens warten viele andere Leute auch auf der Suche nach ihrem Gepäck. Hier waren wir schon mal, sind aber wieder gegangen, da es zu voll war. Auch jetzt warten wir über 1 Stunde bis man uns erhört, nur mit Drängeln. Mir tun ja all die anderen Leid, aber wir wollen doch nur einen Koffer! Das ganze Ausmass des Dramas erahne ich, als ich die Gespräche der anderen und die Aussagen des Personals aufschnappe. 3 Mädchen aus Holland sind den Tränen nah, warten auf ihre Koffer und wollen doch nur los, dieses wunderschöne Land zu erleben. Eine knallt mir in Deutsch an den Kopf:" Du bist Das Letzte!" Wahrscheinlich meint sie " Der Letzte", weil wir uns hinter ihnen anstellen sollen. Es tut mir wirklich Leid! Das ist hier nicht mein Neuseeland, wie ich es kenne!

Nach einer Ewigkeit erinnere ich mich an mein Auto. Auf dem Weg dorthin höre ich schon, wie mein Kennzeichen durch die ganze Flughafenhalle schon zum zweiten Mal ausgerufen wird. Gleich wird es abgeschleppt! Jetzt aber schnell! Angekommen lasse ich meinen ganzen Frust an dem jungen Kerl aus, der an meinem Auto steht und gleich den Abschlepper ruft. Es tut mir leid! Er kann ja auch nichts dafür.

Auto woanders abstellen und dann zurück zu Ole. Es geht nicht voran. Ich werde immer saurer. Endlich nimmt sich eine Frau unser an. Ole darf in einem kleinen Haufen Koffer  nach seinem schauen. Nicht dabei. Die Frau geht nochmal im Computer nachschauen. Und dann platzt die Bombe!

Sein Koffer wurde gefunden!

Und ist jetzt in Zürich! Abholbereit am dortigen Flughafen! Von Zürich stand Nichts in der Mail! Wir sind immer von Auckland ausgegangen. Sein Koffer wurde an seine Heimatadresse in der Schweiz zurückgeschickt. Unglaublich!

Fast 500 km umsonst gefahren und noch einige hundert wieder zurück. Wir sind stinkesauer. 

Mit einsetzender Dämmerung fahren wir zum Rugbyclub nach Onewhero, wo wir schon mal übernachtet haben und errichten im Dunkeln unser Nachtlager. Diesmal ohne Regen.

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Zwei Leuchttürme und zwei Schwestern

Sonntag, 15.1.23

Heute verlassen wir den Oakura Beach Holiday Park. Aber noch nicht die Taranaki Region. Es war echt schön hier! Zunächst soll es zum Cape Egmont, dem westlichsten Punkt an der Taranaki Küste gehen. Da steht ein Leuchtturm. Auch ein schöner Campingplatz für 10$ ist hier, wusste ich nicht. Das kleine Museum kann man gegen eine kleine Spende besuchen. Und hoch auf den Leuchtturm steigen, ganz nah ans Licht, und das sogar in Betrieb setzen! Wahnsinn!

Im langen Gespräch mit Leonard, dem Leuchtturmwärter, erfahre ich auch warum: Es ist nicht der richtige Leuchtturm! Dieser wurde errichtet, als das alte Licht ausgedient hatte, um es hier zu präsentieren. Ansonsten ist das hier ein Bootsclub. Aber mit Leonard zu sprechen war schon sehr interessant. Sein Leben lang war er Milchbauer hier in der Gegend. Jetzt betreut er den Leuchtturm, repariert Elektro-Weidezäune und ist noch Sprengmeister mit seinen geschätzten 80 Jahren. Hut ab! Wir haben sehr viel gelacht.

Dann fahren wir zum "richtigen" Leuchtturm. Da kann man allerdings nicht rein. Aber wir treffen Gwyneth und ihre Schwester. Die beiden sind die Töchter des letzten "echten" Leuchtturmwärters, bevor das Licht hier automatisiert wurde. Jetzt betreiben sie ein kleines Cafe und Gwyn bereitet uns einen leckeren Flat White zu. Natürlich gibt es auch wieder viel zu erzählen. Ihr kennt mich ja ... Ich erzähle ihnen auch vom Leuchtturm am Cape Campbell und dem dort gedrehten Film "Das Licht zwischen den Meeren".

Der nächste Stopp ist sehr emotional für mich - Parihaka - das Friedensdorf. Heute aktuell wie nie. Und die Frage, ob Pazifismus die Lösung für unsere Probleme ist?

Wir halten am Gemeinschaftsgarten. Eine Frau begrüsst uns freundlich und fordert uns auf: Help yourself! - Bedient Euch! Der Garten ist voll mit allen möglichem Gemüse. Wir nehmen eine Zucchini und Mangoldblätter mit. Herzlichen Dank und Alles Gute für Euch! Noch eine kleine Rundfahrt durch das Dorf, vorbei an den alten Ruinen, und dann verlassen wir auch schon wieder diesen speziellen Ort.

Die Dawson Wasserfälle sind noch ein Ziel für uns. Hoch oben am Taranaki Berg liegen sie mitten im Nebelwald. Wir begeben uns auf einen kleinen Rundweg dorthin. Flechten und Moose hängen von den Bäumen, auch Gobelinwald genannt, eben wie ein Vorhang, hinter dem sich Elfen und Feen verstecken. Hier gibt es auch ein spätes Mittagessen. Der leckere Eintopf von gestern wird mit dem Mangold aus Parihaka noch schmackhafter.

Den Vulkanberg im Rücken starten wir zu unserer letzten Etappe für heute: runter ans Meer, nach Patea. Der freie Campingplatz hier wartet schon auf uns. Mit einem Bier in der Hand sitzen wir oben auf der schwarzen Sanddüne und verabschieden die untergehende Sonne ins Meer. Bis morgen!

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Party Time!

Samstag, 14.1.23

Heute Abend spielt My Baby im Butler's Reef, da wo gestern Abend schon einiges los war. Aber erst mal liegt ein sonniger Tag vor uns. Donna und ihre Freundinnen sind heute Abend auch dort. Beim Frühstück kommen wir ins Gespräch. Dann machen wir uns auf in die Stadt. Ole besteigt einen Felsen am Hafen und ich gehe einkaufen. Wir brauchen unbedingt einen grossen Topf, um eine Suppe zu kochen. Der, den ich hatte, war total verrostet, den hab ich entsorgt. Ich finde aber keinen. Auch nicht beim Gebrauchtwarenmarkt. Dann doch noch in einem grösseren Geschäft. Das Essen ist gerettet!

Jetzt ein Eis! Google führt uns zur Bowl of Brooklands, einer OpenAir Bühne, wo oben ein Eiswagen steht. Und der ist fast ausverkauft. Nebenan ist auch der Zoo. Kein Wunder bei dem schönen Wetter!

Dann fahren wir noch zu einem schönen Platz, wo 2 Flüsse zusammenfliessen. Hier kann man auch baden. Ist aber recht frisch. Ein anderer Park verspricht herrliche Aussichten auf den Vulkan des Taranaki. Der versteckt sich aber in Wolken. Zurück am Campingplatz tun wir es vielen anderen gleich und stürzen uns in die 21° warmen Fluten der Tasmansee. Mit dem Bodyboard, einem kleinen Surfbrett, kann man gut mit den Wellen gleiten.

Jetzt kommt die Zeit, den neuen Topf einzuweihen. Der fertige Eintopf schmeckt ausgesprochen gut. Danach mache ich mich fertig für My Baby. Ole kommt nicht mit. Dieser Abend ist ganz anders als vor kurzem in Leigh. Das Publikum und die Band sind viel besser drauf. Beseelt schwebe ich zurück zum Auto. Das war ein schöner Abend!

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Und immer wieder Taranaki (und Korrektur!)

Freitag, der 13.1.22

Ich hatte da was durcheinander gebracht und den heutigen Abend wie den gestrigen beschrieben. Freitag, der 13.! Und täglich grüsst das Murmeltier. Sorry! Jetzt ist alles richtig und ich werde auch die fehlenden Tage zügig nachholen. Versprochen!

Sonnenaufgang um 6 Uhr! Ich schäle mich aus dem Auto. Campieren im  Auto ist verboten! Campieren im Zelt oberhalb des Strandes ist aber ausdrücklich erlaubt! Einer der schönsten kostenlosen Campingplätze die ich kenne überhaupt! Morgenkaffee. Langer Spaziergang am breiten Strand, wo früher Pferderennen stattfanden.  Dann ist auch Ole wach. Wir fahren nach New Plymouth. Etwas zum Frühstück holen. Langer Spaziergang an der Küste entlang zum Stadtzentrum. Das Museum ist sehenswert. Dann wieder zurück zum Auto, auch an der Küste entlang.

Dann zum Campingplatz 15 km südlich der Stadt. Wir checken ein. Ein schöner Platz direkt am Meer. Heute Abend spielt in der Kneipe im Ort die Musik. Höhepunkt ist Tiki Taane. Auch die anderen Bands sind gut. Nur das Bier schmeckt nicht. Nach Mitternacht spazieren wir eine halbe Stunde zurück zum Campingplatz.

 

 

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Halbzeit

Donnerstag, 12.1.23

Heute ist Halbzeit für Ole und mich. Er hat immer noch nicht seinen Koffer. Das wird wohl nichts mehr? 2 Wochen sind wir jetzt zusammen unterwegs, 2 weitere folgen. Und ich bin jetzt seit 7 Wochen unterwegs, 7 weitere folgen.

Es hat geregnet in der Nacht. Und auch am Morgen. Als der Regen Pause macht, krabbele ich aus dem Auto, mache Kaffee und wir packen alles zusammen. Richtung Taranaki. Tiki Taane und My Baby stehen dort am Freitag und Samstag auf der Bühne. Ein Muss für mich. Der Regen wird wieder schlimmer. Frühstück gibt es auf einem Campingplatz am See mit kostenloser Grillstation und kostenlosen warmen Duschen. Das es so etwas gibt! Danke dafür!

Heute soll es bis Piopio gehen. Ein Nest auf halben Weg nach New Plymouth. 150 km sind wir jetzt gefahren. Am Ortseingang lockt eine Beerenfarm mit Real Fruit Icecream und gutem Kaffee. Da kommen wir nicht dran vorbei. Im Ort gibt es einen kleinen Campingplatz. Sauber, Toiletten und Küche. Nur 5 $ pro Auto. Aber halt mitten im Ort und man kann nicht viel machen. Und es ist noch früh am Tag. Also fahren wir weiter.

Dann kommen wir ans Meer. Pflichtstopp bei den 3 Schwestern. Es ist noch zu früh für den Spaziergang dorthin. Das Wasser ist zu hoch. Also die nassen Sachen ausbreiten und die jetzt scheinende Sonne zum Trocknen nutzen. Ausserdem könnte man mal Mittag machen. Heute gibt es Zamete. Dann ist es endlich soweit und wir können am matschigen Flussufer entlang und dem schwarzen Sandstrand zu den Felsformationen laufen. Immer wieder schön.

Noch eine halbe Stunde bis zum Waitoetoe Strand. Oberhalb des Strandes kann man hier zelten. Mit dem Auto allerdings nicht campen. Wir checken die Lage. Dann fahren wir nach New Plamouth in den Pukekura Park wo das Festival of Lights stattfindet. Heute Abend spielen 2 Bands auf der kleinen Bühne. Picknickdecke auf die Wiese, ein Glas Wein eingeschenkt und es kann los gehen! Besonders die 2. Band mit ihrer modernen irischen Musik gefällt mir. Schlagzeug, Bass, Keybord, E - Gitarre und Flöte/Dudelsack passen gut zusammen. Nach 2 Stunden noch ein einstündiger Spaziergang durch den iluminierten Park, bevor es 30 Minuten zurück zum Zeltplatz geht. Ole baut sein Zelt auf und ich verkrümle mich ins Auto. Unter der Milchstrasse.

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Taupo im Regen

Mittwoch, 11.1.23

Der ehemalige Tropensturm Hale beschert uns dieses Mistwetter! Da kann man nur abtauchen. Das machen wir dann auch. In den heissen Bach - der nicht mehr heiss sondern nur noch warm ist, genau 30° warm. Zu wenig, um sich aufzuwärmen. So gehen wir bald wieder. Frühstück am See. Oben am kleinen Flughafen gibt es noch einen guten Kaffee hinterher. Ausserdem gehe ich zur Firma mit der ich mal einen Fallschirmsprung gemacht hatte. Damals hatte jeder einen Buff - so ein vielseitig verwendbares Tuch bekommen. Halstuch, Kopftuch, Maske. Leider habe ich es verloren. Jetzt habe ich ein neues!

Am Ufer des Sees gibt es auch heisse Bäche, die in ihn fliessen. Zum Baden aber eher nicht geeignet. Das Mittag wird dann am Seeufer auf dem kostenlosen öffentlichen Grill zubereitet. Leider zieht wieder eine Regenfront heran. Der Ausflug zur Acacia Bay beschränkt sich so auch auf einen schönen Spaziergang und ein Bier auf den Felsen am See. Baden, ins Wasser springen und zu den Maori - Felszeichnungen schwimmen fallen aus. Der See hat nur 17° und die Luft ist auch nicht wärmer.

Ich brauche nochmal Wärme! Ole geht ein Bier trinken. Ich fahre 50 km zum Kerosene Creek, einem Bach mit warmen Wasser. 34° warm. Es gibt auch einen kleinen Wasserfall unter dem man sich Nacken, Schultern und Rücken massieren lassen kann. Die starken Strömungen sind sehr angenehm. Nach einer guten Stunde gehe ich wieder völlig entspannt. Es hört einfach nicht auf zu regnen. Erst auf Reid's Farm ist es vorbei und es ist windstill. Aber die Sterne sind nicht zu sehen.

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Kalter Regen - Heisses Bad

Dienstag, 10.1.23

In der Stadt gibt es einen Kaffee und nach dem Einkaufen das Frühstück am See. Danach fahren wir los Richtung Rotorua. Das schlechte Wetter schreit direkt nach einem Sprung ins warme Wasser. Der Butcher's Pool ist gut besucht. Von oben der Regen und vom Boden aufsteigend das heisse Wasser - perfekte Kombination!

Dann geht es weiter. Kurzer Stopp an den Matschpools des Waiotapu Thermalgebietes - hier werden wir heute Abend nochmal halten. In Rotorua ist der See und das Maori -Dorf unser Ziel, wo in den Gärten der Häuser das kochende Wasser sprudelt. Der Spaziergang zum Schwefelufer endet als der Regen immer stärker wird. Wir flüchten in ein Einkaufszentrum. Hier gelingt es mir, drei neue Lesebrillen und ein paar neue Badelatschen zu kaufen. Die alten hat der Wind in den Waikato - Fluss geweht. Und Lesebrillen gehen ständig kaputt oder ich verlier sie.

Noch eine kleine Rundfahrt durch Rotorua und wir machen uns auf die Rückfahrt, immer noch im Regen. Bei Waiotapu geht es noch mal in einen heissen Bach, der in einen kalten  mündet. Ich bleibe nur im heissen, der Regen von oben ist schon kalt genug!

Als wir auf Reid's Farm ankommen ist es schon dunkel. Das stört aber den Regen nicht, er lässt sich davon nicht abhalten. So müssen wir im Auto sitzen und Wein trinken, bis es aufhört zu regnen.

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Und immer wieder Taupo

Montag, 9.1.23

Die Fahrt nach Taupo ist nicht so spektakulär. Gleich nach Verlassen der Farm schauen wir uns erst mal einen Wasserfall an. Wieder sehr viel Wasser nach dem Regen. Frühstück gibt es in Otorohanga beim Kiwihaus.

In Taupo wird natürlich wieder Station auf Reid's Farm gemacht. Das Wetter ist sehr gut. Zelt aufbauen und dann wird es eine 12 km lange Wanderung. Zu den Huka - Wasserfällen, am Waikato - Fluss entlang, vorbei am heissen Bach, der nicht mehr heiss ist, in die Stadt. Hier gibt es Abendbrot in einer urigen Kneipe, bevor es auf den mühsamen Heimweg entlang der Strasse geht. Angekommen sitzen wir noch lange draussen, aber keine Sterne sind zu sehn. Der Himmel hat den Vorhang zugezogen. Schlechtes Wetter ist wieder angesagt.

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Glühwürmchen

Sonntag, 8.1.23

Stromausfall! Im Laden gibt es keinen Kaffee und die Toilettenspülung funktioniert auch nicht. Also machen wir uns bald auf den Weg. Nach Otorohanga. Hier kann man Kiwis sehn. Ole macht das. Ich mach in der Zeit Mittagessen.

Nächstes Ziel: Waitomo. Bekannt für seine Glühwürmchenhöhlen. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch die wilde Schlucht. Sehr beeindruckend, wie das Wasser sich seinen Weg durch die Felsen bahnt. 

Heute wollen wir auf einem Bauernhof übernachten. Ich bin gespannt, was uns da erwartet. Erst einmal soll aber noch eine schöne Wanderung durch eine Schlucht anstehen. Bei Nacht ist die voller Glühwürmchen. Aber auch am Tag sehenswert. Man geht unter einer gewaltigen natürlichen Felsenbrücke hindurch. Leider ist der Weg versperrt. Später erfahren wir, das diese Felsenbrücke wohl droht einzustürzen.

So fahren wir als weiter zum Bauerhof. Ole baut sein Zelt auf und wir werden kurz von der Bäuerin begrüsst. Wir wollen ans Meer, den Sonnenuntergang sehn. Und wir werden nicht enttäuscht! Die Gegend ist sehr ursprünglich. Einige Ferienhäuser und Einheimische, die am Strand rumhängen. Angeln, Picknicken, den Tag geniessen. Dunkle Wolken ziehen vom Land her auf. Bei uns bleibt es aber trocken. Nur ein Regenbogen grüsst aus der Ferne. Auf der anderen Seite versinkt die Sonne glutrot im Meer. Ich denke, ich bin im Paradies.

Es ist dunkel und Zeit für die Glühwürmchen. Die Fahrt dorthin wird zum Slalom. Zahlreiche Possums kommen auf die Strasse und bleiben starr sitzen, wenn sie von den Scheinwerfern geblendet werden. Blöde Viecher! Eins rennt über die Strasse und bleibt kurz vor Erreichen der anderen Seite einfach hocken. Ich reisse das Lenkrad herum. Trotzdem rumpelt es. Habe ich es voll erwischt? Auf der Rückfahrt werde ich es sehen.

Dann sind wir bei der Naturbrücke, klettern über die Absperrung und stehen unter einem grandiosen Sternenhimmel, gebildet von tausenden Glühwürmchen. Die bewegen sich übrigens nicht wie unsere, sondern hängen starr an Fäden von den Felswänden. Wunderbare Natur. Hautnah sehen wir auch ein Possum. Mit der Taschenlampe angestrahlt, verharrt es regungslos im Baum. Vor 10 Jahren hatte ich hier im Zelt geschlafen und mörderische Angst.

Zurück auf dem Bauernhof sitzen wir noch lange unter dem Sternenhimmel. Na?  Kommt der Sommer zurück?

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Hot Water Beach Kawhia

Samstag, 7.1.23

Wir verlassen den Rugbyclub bei Nieselregen. Es hört nicht auf. Richtung Hamilton wird es etwas besser. Hier ist mal wieder Wäsche waschen angesagt. Währen sich die Wäsche dreht, machen wir um die Ecke im Park Frühstück. Eine Frau sammelt um uns herum Müll auf. Gut das es sowas gibt. Besser wäre, wir würden nicht so viel wegschmeissen. Sie weisst uns noch darauf hin, das man hier nicht campen darf. Ist ja gut.

Die Gärten von Hamilton sind wieder einen Besuch wert. Leider fängt es nach einer halben Stunde an, wie aus Eimern zu schütten. Wir flüchten ins Cafe. Ein Flat White und eine Pie - gefüllte Teigtasche - trösten über das schlechte Wetter hinweg. Es hört nicht auf zu regnen und wir brechen den Besuch in den Gärten ab. Schade!

Es geht nach Raglan ans Meer - dem Surferparadies in Neuseeland. Und das Wetter wird tatsächlich besser! Ein kleiner Spaziergang durch den Ort, bevor es an die Strände geht. Surfer sind da, aber keine Wellen. Wir warten nicht, sondern fahren zum Bridal Veil Wasserfall. Bei dem vielen Regen eine imposante Erscheinung! Weiter geht es auf über 30 km Schotterstrasse nach Kawhia. Hier gibt es wie auf der Coromandel Halbinsel einen Hot Water Beach. Allerdings mit schwarzem Sand.

Zunächst fahren wir aber zu unserem Stellplatz für die Nacht. Eine Tankstelle mit Laden und Cafe an der Strasse. Auf der Wiese nebenan kann man kostenlos bleiben. Wir melden uns an, nehmen noch etwas zum Abendbrot mit und machen uns auf zum Meer.

Es ist schon spät. 2 Stunden vor und nach der Ebbe ist die heisse Quelle nur zugänglich. Die andere Zeit wird sie vom Meer überspült. Die ersten Badegäste gehen schon wieder. Also können wir uns in die gemachten Pools legen. Es ist nicht wirklich heiss, eher lauwarm. Aber bis die Flut kommt, entspannen wir darin. So völlig relaxt kann man dann auch besser einschlafen!

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Asyl beim Rugby-Club

 

Freitag, 6.1.23

Will ist doch noch da! Eigentlich wollten die zurück nach Auckland fahren. Als wir spät nach Mitternacht kamen, brannte Licht im Haus. Dachte, nur um Einbrecher abzuschrecken. Jetzt will er uns zum Frühstück holen. Haben wir aber schon gemacht. Wir verabschieden uns zum x-ten male und verlassen das so verregnete Nordland. Nächster Stop ist Helensville, wo es ein heisses Bad gibt. Lockt uns dann doch nicht so.

Wir hatten uns für die Nacht einen Stellplatz auf einer Macadamianussfarm ausgesucht. Lecker! Leider hat es mit der Buchung im Internet nicht richtig funktioniert. Als wir vorbeischauen, sehen wir warum: alles geschlossen.

Weiter geht es nach Muriwai zur Tölpelkolonie. Hier kann man diese wunderschönen Vögel hautnah erleben. Weiss nicht, wer ihnen diesen blöden Namen gegeben hat. Die Eltern sind mit der Aufzucht der Jungvögel beschäftigt. Unterschiedlich alte Küken sitzen in den Nestern, die gleichmässig auf einem Felsplateau verteilt sind.

Wir fahren an Auckland vorbei Richtung Süden. Letzte Chance, um Oles Koffer abzuholen. Der ist aber immer noch nicht da. Kann er wohl abschreiben. Nach 3 Wochen gilt ein Gepäckstück als endgültig verloren. Die Hälfte der Zeit ist rum.

Auf der grossen Anlage des Rugbyclubs von Onewhero finden wir einen schönen Platz. Er ist kostenlos. Das ist nicht selbstverständlich. Sie müssen unseren Müll wegräumen und die Toiletten reinigen und bekommen nichts dafür. Ausser unsere Dankbarkeit. Vielen herzlichen Dank!

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My Baby

Donnerstag, 5.1.23

My Baby ist wieder in Neuseeland! Die Holländerin Cato, ihr Bruder Joost und der Neuseeländer Daniel touren durch Europa und sind endlich wieder hier. Ich freue mich auf heute Abend!

Aber das schlechte Wetter hört nicht auf. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns herzlich von Will und seiner Freundin Harriet. Mit der Einladung, jederzeit wiederkommen zu dürfen, wenn es Not am Mann ist. Wir werden es früher in Anspruch nehmen, als wir denken. Wir fahren nach Leigh. Ein kleiner Ort am Meer mit einem der besten Tauch- und Schnorchelrevieren Neuseelands. Ich war mehrmals hier. Und immer war das Wetter nicht gut. Auch heute nicht. Nur einmal hatte ich hier vor Jahren mit Neoprenanzug und Taucherbrille nach den Fischen Ausschau  gehalten und nichts gesehen.

In der Sägemühle, einem rustikal eingerichtetem Lokal mit tollem Ambiente, probieren wir das Bier. Geht so. Dazu lasse ich mich von der hartnäckigen Kellnerin zu einer Pizza, natürlich Hawai, und eingelegten Oliven nötigen. Die Oliven sind nicht besonders. Die Pizza auch nicht. Es gibt keine Lupe dazu, um die Ananasstückchen zu finden. Ausserdem mag ich keine verbrannte Pizza.  Hier findet heute Abend das Konzert statt. Hoffentlich wird das besser! Zum Schluss unterhalten wir uns aber noch nett mit der Anfangs etwas grumeligen Bedienung.

Dann fahren wir noch mal zu einem tollen Strand mit Sanddünen. Der Sturm peitscht den Sand an meine Beine. Es fühlt sich an wie Stecknadelstiche. Die Rettungsschwimmer harren tapfer in ihrem Auto aus. Hier wird doch wohl heute keiner schwimmen gehen wollen? Doch! 2 Frauen stürzen sich waghalsig in die Fluten.

Dann ist es endlich soweit! Schon der Vorsänger liefert einen guten Auftritt ab und kommt ordentlich ins Schwitzen. Und My Baby ist wie immer Klasse. Die Hütte, äh, Sägemühle brennt. 2 Stunden 1A Livemusik. Nach Mitternacht setzen wir uns ins Auto und sind gegen 1.30 Uhr wieder bei Will. Die ganze Fahrt hat es weiter geregnet.

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Sturm

Mittwoch, 4.1.23

Seit letzter Nacht regnet es. Es regnet, regnet, regnet. Dazu stürmischer Wind. Der Regen kommt waagerecht. So etwas habe ich noch nicht gesehn!

Spät wache ich auf. Wir können in einem Nebengebäude mit Toilette und heisser Dusche bleiben. Ich habe aber im Auto geschlafen. Schnarch. Will kommt runter und holt uns zum Frühstück hoch. Matiu und seine Freundin sind auch noch da. Alles sehr entspannt. Dann dürfen wir noch einen Billiardtisch nach "Ikea"- Anleitung zusammenbauen. Die anderen drücken sich davor und finden in uns willige Arbeiter. Ole ist als Monteur auch der richtige dafür. Ich mache das auch gern. So kann man ein bisschen etwas für die empfangene Gastfreundschaft zurückgeben und hat nicht das Gefühl, jemandem nur auf der Tasche zu liegen.

Heute sollte ganz in der Nähe ein grosses Open Air Konzert mit Fat Freddy's Drop und anderen Bands stattfinden. Sollte! Abgesagt wegen des schlechten Wetters. Das gleiche Konzert mit den gleichen Bands hatte ich schon in Tauranga verpasst, da wir zu spät vom Flughafen gekommen sind. Mist!

Wir fahren Einkaufen und ans Meer. Die Bedingungen sind hier zum Schwimmen wirklich nicht gut. Einige tun es trotzdem. Zurück bei Will vertrödeln wir den Rest des Tages. Ich bin froh, das wir hierbleiben dürfen.

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Matiu Te Huki

Dienstag, 3.1.23

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Wie jeder Tag. Ich werde Matiu Te Huki wiedersehen. Ein ganz besonderer Mensch. Nach den Wirren der letzten 3 Jahre wird er heute wieder bei einem intimen Hauskonzert auf der Bühne stehen und seine Musik präsentieren.

Aber erst mal müssen wir hier vom Campingplatz loskommen. Ursula kommt noch mal vorbei. Dann gehen wir noch zum nahen Strand. Unglaublich, diese rohen Kräfte der Natur. Leider hat das auch schon vielen Menschen das Leben gekostet. Auch einem Jungen, als ich das letzte Mal hier war.

Dann schaffen wir es doch und fahren los. Kurz vor unserem Ziel noch eine Erdbeerplantage. Ich kann nicht anders. Den Bauch vollschlagen und noch 3 Pfund mitnehmen.

Rechtzeitig kommen wir bei Will's Haus an. Hier steigt heute Abend die Party. Später erfahre ich, das er Filmproduzent ist und durchaus beachtliche Erfolge hat. Dies hier ist sein neuer Wohnsitz, 1 Stunde nördlich von Auckland, noch im Bau. Wir bereiten etwas zum Essen vor, jeder bringt etwas mit. Von uns gibt es 2 Salate und die selbst gepflückten Erdbeeren.

Dann geht die Musik los und erinnert mich an vergangene Zeiten. Zum Schluss gibt es noch einen Haka. Sehr eindrucksvoll! Weit nach Mitternacht falle ich glücklich ins Bett.

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Whatipu

Montag, 2.1.23

Heute Nacht hat es geregnet. Ich weiss noch nicht, das es der Beginn des Endes des Sommers hier ist. Richtig schlechtes Wetter zieht herein. Das Zelt ist dann doch abgetrocknet, die Stühle aber nicht. Sie standen auch über Nacht draussen. Wir fahren aber dann doch los. Nach 1 Stunde Fahrt dann eine Pause, bevor es noch mal zum Flughafen geht. Die Warteschlange am Schalter für verlorenes Gepäck ist aber so lang das wir gleich weiter fahren.

Westlich an Auckland vorbei nach Whatipu. Direkt am Meer gelegen. Auf diesem Zeltplatz war ich schon mal. Wunderschön! Abends kommt Ursula vorbei, um die Gebühr zu kassieren. Deutsche, vor ein paar Jahren hier hängen geblieben, betreibt sie jetzt diesen Platz mit ihrem neuseeländischen Partner Peter. Ein sehr nettes Gespräch vor dem Schlafen gehen.

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Neujahr

Sonntag, 1.1.23

Das Neue Jahr beginnt, wie das Alte geendet hat. Voller Zufriedenheit und Zuversicht. Welche guten Vorsätze hast Du? Ich will so bleiben wie ich bin!

Ich wünsche mir das Frieden ist. Überall!

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu einem wunderschönen Wasserfall tief im Wald. 1 1/2 Stunden dauert der Hinweg. Als ich zum Fuss des Wasserfalls hinabsteigen will schmerzt mein linkes Knie. Die vielen Stufen hinunter sind nicht zu schaffen. Schade!

Mittags sind wir zurück. Wir wollen hier noch eine Nacht bleiben, müssen aber einen Stellplatz weiter rüber rutschen. Wir fahren dann die Ostküste der Coromandel-Küste hoch bis zur Cathedral Cove und zum Hot Water Beach. Am Strand kann man sich ein Loch buddeln und im warmen Wasser liegen. Die besten Plätze sind schon vergeben. Wo wir graben kommt immer wieder das Meer und  zerstört unseren Wall. Pech! Nur mit den Füssen stehen wir im heissen Wasser. Andere liegen darin. Nach einer Stunde gehen wir und fahren noch eine Stunde zurück zum Campingplatz, wo wir todmüde in die Betten fallen.

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