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Bernhard im Känguru- und Kiwiland

Tschüss Ole!

Donnerstag, 26.1.23

Heute trennen sich unsere Wege. 4 Wochen sind wir jetzt zusammen kreuz und quer, vor allem über die Nordinsel gefahren. Haben viel gesehen und viel erlebt. Es war sehr schön, manchmal etwas anstrengend (mit mir).

Es hat viel geregnet heute Nacht. Das Zelt ist durchnässt. Wir nutzen eine Regenpause, um alles zusammenzupacken und so nass wie es ist, im Auto zu verstauen. Bis Greymouth ist es nicht weit. Wir bringen unsere Wäsche in den Waschsalon und werfen die Maschine an. Ich fahr dann noch mal kurz einkaufen. Dann die Wäsche noch eine halbe Stunde in den Trockner. Frühstück/Mittag gibt es in Meggie's Cafe, was jetzt anders heisst, da Meggie wohl nicht mehr da ist. Schmeckt trotzdem noch gut.

Und dann ist es auch schon Zeit, sich zu verabschieden. Vorher schneidet mir Ole auf dem Bahnsteig noch die Haare. Danke Ole dafür! Das muss jetzt bis zum Ende meiner Reise hier halten. Er fährt in 2 Stunden mit dem Zug über die Berge nach Christchurch. Dort bleibt er noch 1 Woche, bevor er wieder nach Hause fliegt. Leider regnet es immer noch stark. Keine schöne Aussichten. Ich muss mich auf den Weg Richtung Nelson machen, wo ich um 18 Uhr sein soll. Ich will bei dem Evolve Festival als Freiwilliger helfen und heute Abend ist ein Vortreffen. So kann ich nicht bis zur Abfahrt des Zuges warten.

Nochmal Volltanken und gegen 12.15 Uhr mache ich mich auf die fast 300 km lange Strecke, mit Pausen gut 4 Stunden. Nach 2 Stunden Fahrt sehe ich zum ersten mal die Sonne. Das Wetter wird immer besser. Richtig Pause mache ich aber erst eine halbe Stunde vor Nelson. Wai Ihi - hier habe ich schon öfters übernachtet. Eine grosse Wiese. Ich breite die nassen Sachen von letzter Nacht aus, vor allem das Zelt. In der Sonne trocknet alles blitzschnell.

Dann geht es weiter zum Festivalgelände in Nelson. In einem Museumspark. Hier war ich schon mal vor 3 Jahren. Diesmal also als Freiwilliger. Auf dem kleinen Campingplatz finde ich einen guten Stellplatz, spanne auch meine Plane auf - Regen- und Sonnenschutz, man weiss ja nie. Beim Meeting bekommen wir gesagt, was zu tun ist und ich treffe die anderen Helfer. Danach gibt es noch ein gemeinsames Abendessen. Morgen geht's dann richtig los.

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Westküste

Mittwoch, 25.1.23

Ole will morgen mit dem Zug über die Alpen von Greymouth nach Christchurch fahren. Also fahren wir an die Westküste. Nach einem kleinen Frühstück verlassen wir den schönen Campingplatz. Durch ein weites Hochtal geht es zum Highway der Nelson im Norden mit der Westküste verbindet. Kurze Pause an einer alten Eisenbahnstrecke. Leider kann man nicht mehr durch den Tunnel spazieren, da eine Brücke dorthin nicht mehr sicher ist.

An der alten Geisterstrasse von Lyell gehen wir nicht Gold Waschen im Bach. Ole schaut sich den alten Friedhof der Goldgräber an. Das ist bei Tageslicht aber auch nicht gruselig. Trotzdem kommt er ewig nicht zurück. Wir folgen jetzt dem Buller Fluss bis runter zum Meer. Der entspringt aus dem See, wo wir heute früh noch waren.

Ich schlage kurzentschlossen vor, nicht die kürzere Strecke nach Greymouth durchs Landesinnere zu fahren, sondern nach Westport und dann der Küste entlang. Da gibt es mehr zu sehn. Ole ist einverstanden. So essen wir in Berlins etwas leckeres zu Mittag. Der Ort hat seinen Namen nicht von unserem Berlin. Sondern von einem John Berlin, der im Ort ein Hotel und die Post hatte. Und der kam aus Schweden.

Wir fahren nicht in die Stadt Westport, sondern zu einer Robbenkolonie ausserhalb. Ole sieht aber nur eine Familie mit 3 Robben. Ich hole mir in der Zwischenzeit einen Milchshake und setze mich am Strand in den Schatten. Die Sonne meint es wirklich gut. Eigentlich könnte man fast baden gehen.

Der spektakulären Küste entlang geht es zum Truman Strand. Einem kleinen Spaziergang durch den Wald folgt eine grandiose, von Felsen eingerahmte Bucht. Und dann natürlich Punakaiki - die Pancakes - Eierkuchen - Felsen. Ich schau sie mir aber nicht nochmal an, war schon zu oft da und es ist Niedrigwasser und kein Sturm. Dann wäre es reizvoller.

Wir kommen auf einem schönen Campingplatz an. Er heisst wie die Küstenstrasse - (Great) Coast Road Holiday Park. Alles sehr gepflegt. Der Besitzer kommt vorbei, kassiert und gibt noch Tipps, was man hier machen kann. Aber wir wollen ja nur übernachten. Was wir dann auch bald machen.

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Hallo Südinsel!

Dienstag, 24.1.23

Im Dunkeln verlassen wir Fay's Platz. Alles Gute Fay!

1 Stunde bis Wellington. Auf der neuen Autobahn geht das schnell. Der Morgen dämmert. Und dann geht es auch schon auf die Fähre. Wir suchen uns gleich einen Platz in der Ruhezone zum Ausstrecken. Die letzte Nacht war kürzer als sonst. Die Überfahrt ist ruhig. Klarer Himmel und Sonnenschein. Als wir nach 1 1/2 Stunden die Südinsel erreichen werde ich wieder wach. Ich hole mir einen Kaffee und dann noch Pommes.

In Picton angekommen holen wir beim holländischen Bäcker mal wieder gutes Brot. Kurze Fahrt hoch zur Victoria Domain und dann geht es auch schon Richtung Blenheim. Hier Einkaufen und einen Kaffee unter einem alten Flugzeug in der Nähe des Flughafens.

Durch endlose Weinberge geht es nach St. Arnaud oben in den Bergen. Am Lake Rotoiti machen wir einen schönen Spaziergang am Ufer entlang und durch den Wald. Unter dem Bootssteg verstecken sich grosse Aale. In der Küche auf dem Zeltplatz hauen wir uns noch ein Steak in die Pfanne, bevor wir vor den Unmengen von Sandflies die Flucht ergreifen. Wenn es dunkel wird, sind sie weg. Dann kommen die Mücken.

 

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Fay's Traum

Montag, 23.1.23

Heute ist unser letzter Tag auf der Nordinsel. Nach 36 erlebnisreichen Tagen für mich hier oben und 26 für Ole geht es morgen früh mit der Fähre wieder auf die Südinsel. Aber erst mal zusammenpacken und aus dem Reservat verschwinden. Es war sehr schön hier!

Kurzer Halt in Hawera. Toilette. Im Reservat die waren defekt. Ole bucht sein Fährticket für morgen in der Touristeninformation. Dann geht es weiter bis kurz vor Whanganui. Auf der Beerenfarm gibt es wieder Kaffee und Kuchen zum Frühstück. Und dann tauche ich ein in die Erdbeerfelder! Die sind nämlich diesmal zum Selberpflücken geöffnet. Die Erdbeeren wachsen hier nicht am Boden, sondern in Regalen unter Folienzelten. Nicht in Erde sondern irgendeinem Substrat, werden mit Wasser und Nährstoffen über Leitungen versorgt. Deswegen kommen sie vom Geschmack her wohl auch nicht an die "Echten" heran. Mit vollem Bauch und einer Schale der schönsten komme ich wieder heraus und wir fahren weiter.

An einem schönen Strand machen wir noch mal Halt bevor wir unser Ziel für heute Nacht ansteuern. 2 Campingplätze die ich im Auge hatte sind geschlossen. Ole hat einen in Otaki, 1 Stunde bis zur Fähre in Wellington morgen früh, gefunden.

Fay, Mitte 70, vermietet ihre Zufahrt. Für ein Zelt ist kein rechter Platz. Ole kann in einem Lehmhaus unterkommen. Alles sehr einfach und unordentlich hier, aber ich habe damit kein Problem. Wir können in Fay's Küche unseren Bohneneintopf aufwärmen und mit Kartoffel und Möhren etwas strecken. Als Gegenleistung machen wir ihren Abwasch mit. Auch Tomaten bekommen wir von ihr, da sie keine verträgt.

Fay hat einen Traum. Ein Haus aus Lehm. Im Internet zu finden wenn man nach Earthship Otaki sucht. Vor 20 Jahren ist ihr Mann gestorben. 15 Jahre Vorbereitung und seit 2 Jahren baut sie an dem Haus. Natürlich nicht allein. Sie sucht immer wieder Helfer, Freiwillige, die das für sie machen. Wir hätten sofort anfangen können. Glücklicherweise geht morgen früh unsere Fähre zur Südinsel. Das ist hier ein Riesenprojekt. Es ist kein kleines Haus, eher eine Villa. Sie möchte darin ihre ganze grosse Familie versammeln. Die Wände bestehen aus übereinander gestapelten alten Autoreifen, gefüllt mit Lehm und verkleidet mit Lehm. Gewöhnungsbedürftig. 

Wir fahren noch runter ans Meer, wo wir ein paar Schritte am Strand entlang spazieren und die hinter der Kapiti Insel untergehende Sonne verabschieden.

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Kiwis

Sonntag, 22.1.23

Katerstimmung am Tag danach. Der Himmel ist bewölkt. Es sieht nach Regen aus. Alle packen ihre sieben Sachen. Wir auch. In Stratford füllen wir unsere Bestände an Essen auf. Heute fahren wir nicht sehr weit. Nur bis zum See Rotokare. Diesen Tipp haben uns die beiden Münchner vom heissen Bach Kerosene Creek gegeben.

Lake Rotokare ist ein Naturschutzgebiet mit dem versucht wird, gefährdete Tiere vor Schädlingen zu schützen. Ein hoher Zaun umgibt das Gebiet. Will man hinein, so muss man durch eine Schleuse fahren. Auf Knopfdruck öffnet sich ein Tor, man fährt durch, dann schliesst es sich hinter dir, erst  dann öffnet sich das nächste Tor vor dir und man kann rein fahren.

Ein idyllischer See liegt vor uns. Man kann hier übernachten. Das machen wir auch. Aber erstmal umrunden wir den See auf einem 1 1/2 stündigen gemütlichen Spaziergang.  Am Schluss treffe ich noch Elisabeth aus Schottland und ihre Familie. Sie besucht ihre Tochter hier und fliegt am Dienstag zurück in den schottischen Winter. Sie ist Sängerin und singt für mich die englischsprachige Version von "Im Frühtau zu Berge ..." Sehr schön. Auch Ray und seine Frau hat es nach dem troubeligen Whangamomona hierher in die Ruhe gezogen.

Danach kochen wir etwas. Es gibt Bohnensuppe. Ole ist dran. Macht er gut. Wir werden müde. Dabei wollen wir doch heute Nacht Kiwis beobachten! Da  hilft nur ein verspäteter Mittagsschlaf. 

Als die Sonne untergeht wird es Zeit für die Pirsch. Wir schleichen im Dunkeln durch den Wald auf der Suche nach einem der 300 Kiwis die es hier geben soll. Leider erfolglos. Es war trotzdem schön, hierher gekommen zu sein. Vielleicht habe ich beim nächsten Mal mehr Glück. Denn eins ist sicher: ich komme wieder!

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Republik Whangamomona

Samstag, 21.1.23

Heute ist hier richtig was los. Das Rugbyfeld ist gut gefüllt. Neben uns die Chaoten haben die ganze Nacht Party gemacht. Im Auto habe ich trotzdem gut geschlafen. Ole im Zelt nicht so gut. Kleine Küche und Duschen auf dem Campingplatz sind ok.

Um 10 Uhr geht es vorn im Dorf los. Die Strasse wird zur Festmeile. Immer mehr Menschen kommen aus Nah und Fern. Stände sind aufgebaut und es werden verschiedenste skurrile Vorführungen und Wettbewerbe durchgeführt: Hütehunde zeigen ihr Können beim Schaftreiben. Ein Holzhacker spaltet mit seiner scharfen Axt einen dicken Stamm. Ein Schafscherer entledigt ein Schaf seiner Wolle. Eine Pie, diese Teigtasche, so schnell wie möglich essen und einen Becher Bier so schnell wie möglich trinken. Es gibt ein Schafrennen die Dorfstrasse hinunter, die Schafe haben Nummern und man kann auf sie setzen, wie beim Pferderennen. Es wird gezeigt, wie man ein Possum heutet und vieles mehr. 

Höhepunkt ist natürlich am Nachmittag die Präsidentschaftswahl. Zur Wahl stehen neben Personen auch eine Schaufensterpuppe, ein Hund und eine Katze. Der Wahlkampf war dieses mal allerdings eher lahm. Und so ist die Verkündigung des Endergebnisses ein eher müder Akt: es ist der alte - John. Mein Kandidat - Luke, der Hund, bleibt abgeschlagen. 

Danach gibt es noch eine lange Versteigerung und einen Gummistiefel-Weitwurf-Wettbewerb. Da bin ich aber schon nicht mehr dabei. Hab mich im Auto etwas hingelegt, um für den Abend wieder fit zu sein. Irgendwie liegt mir das Essen von der Strasse schwer im Magen.

Leider werde ich heute nicht mehr richtig fit. Und so gehe ich schon nach dem ersten Lied, was die Band in der Hotelkneipe zum besten gibt Richtung Auto.

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Tongariro Crossing

Freitag, 20.1.23

Perfektes Bergwetter! Ole will das Tongariro Crossing gehen. Eine etwa 6stündige Bergtour. Die habe ich schon ein paar mal gemacht. So bin ich heute für ihn der Taxifahrer. Ich bringe ihn also recht früh zum Startpunkt der Wanderung und hole ihn am Nachmittag am Ende wieder ab. Dazwischen vertreibe ich mir im Bergdorf die Zeit mit Frühstücken + Mittag und Blogschreiben.

Ole ist ziemlich schnell und so packen wir am frühen Nachmittag unsere Sachen auf dem Campingplatz zusammen und machen uns auf den Weg nach Whangamomona. Da steigt morgen eine grosse Party. In Taumaranui gibt es wieder ein leckeres Eis und noch einen Einkauf im Supermarkt.

Am Ohinepane Rastplatz machen wir ein kleines Picknick. Hier bin ich vor 10 Jahren auch schon mal mit Madlen vorbeigekommen, als wir im Kanu den Fluss runter geschippert sind. 

Über einige Kilometer Schotterstrasse erreichen wir die Republik Whangamomona. Dort ist morgen Tag der Republik, Republikgeburtstag und Präsidentschaftswahl. Das wird eine Gaudi! Wir fahren zum kleinen Campingplatz, der heute aus allen Nähten platzt. Deswegen kann man auch auf dem Rugbyspielfeld campen. Was wir auch tun. Direkt unter einem der Tore. Wir spannen daran die Plane auf. Für eventuellen Regen, wonach es aber nicht aussieht. Eben auch als Sonnenschutz.

Ein Spaziergang zur Kneipe und zurück beschliesst den Tag.

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Die Vulkanberge rufen

Donnerstag, 19.1.23

Das Wetter ist heute Morgen auch nicht besser als gestern. Eigentlich gar nicht ideal für die Berge. Wir packen zusammen und fahren los. Wunderschöne Landschaft mit unzähligen Hügelchen und weitem Land zieht an uns vorbei. Und dann öffnet sich auch der Himmel vor uns. Die Vulkanberge kommen in Sicht. Frei von Wolken. Frühstück gibt es beim Nationalen Armeemuseum von Neuseeland. Eigentlich so gar nicht mein Ding, aber der einzig mögliche Stopp. Wir trocknen das Zelt und andere Sachen zwischen Panzern und Kanonen.

Die Berge immer im Blick fahren wir zu unserem Zeltplatz für heute Nacht. Der liegt schon ganz schön hoch. So ist es hier ziemlich frisch, vielleicht 12°. Zelt aufbauen und dann fahren wir noch höher in die Berge hinauf. An der Talstation der neuen Kabinenseilbahn gibt es schon keine Vegetation mehr. Die Bergstation kann man noch sehen. Darüber ist alles in Wolken. Dann zieht Regen auf. Wir flüchten. Nach unten zum Chateau Tongariro, einem noblen Hotel im Schweizer Stil.

Da gehen wir aber nicht rein. Sondern ins Skotel. Da kann man nämlich für 10 $ Duschen. Das haben wir auch mal wieder nötig. Ausserdem kann man dafür auch noch die Sauna nutzen. Na wenn das nichts ist! Und dort treffen wir Andry und seine Freundin Rowena, er aus Estland, sie von hier. Beide arbeiten hier im Hotel. Bei einem Bier kommen wir ins Gespräch. Wenn die beiden demnächst durch Europa touren, können sie gern bei mir in Berlin Halt machen.

Danach sitzen wir noch gemütlich in der Hotelbar bei einem Bier. Aus dem Abendessen wird leider nichts, da die Chefin uns erst in einer Stunde einen Tisch geben will. Na dann eben nicht. Völlig entspannt fahren wir zurück zum Zeltplatz und gleiten sanft ins Reich der Träume.

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Napier

Mittwoch, 18.1.23

Für heute ist wieder viel Regen angesagt. Die Wolken hängen schon tief. Da ist es ein guter Plan, heute Abend wieder in heissen Thermalquellen zu sitzen. So ist der Plan. Aber erst mal zusammenpacken. Die beiden anderen Camper sind schon weg. Die Schotterstrasse ein paar Kilometer zurück und ein kurzer Spaziergang durch den Busch und ein beeindruckender Wasserfall liegt vor uns. Der Regen lässt ihn noch gigantischer herabstürzen. Eigentlich wollte ich ja an seinem Fuss ins Wasserbecken springen. Aber es ist einfach zu kalt!

Beim Besucherzentrum holen wir uns einen Kaffee und ein schnelles Frühstück muss heute reichen. Wir wollen nach Napier bevor das schlechte Wetter kommt. Bald verlassen wir den urigen Urwald und tauchen wieder in die Zivilisation ein. Weinberge und Obstplantagen bestimmen die weite Ebene der Hawkes' Bay. Von hier kommt auch der eine oder andere Apfel, der bei uns im Laden liegt. Dann sind wir am Meer, diesmal am Pazifischen Ozean. Die Küste ist hier rauer, nicht zum Baden geeignet. Auch das Wasser hat eine komische braune Farbe.

Wir fahren zur Strandpromenade, spazieren diese entlang und machen dann noch einen Abstecher in die Stadt. Hier sind viele Fassaden im Zuckerbäckerstil gebaut - bunt und verspielt. Dann noch Tanken und Einkaufen, bevor es wieder hoch in die Berge zu heissen Quellen geht.

Die Strassen werden immer schmaler. 1 Stunde vor unserem Ziel dann ein Schild: die Strasse ist kurz vor den Quellen wegen Überflutung gesperrt. Mist! Also abbiegen und auf die Strasse fahren, wo wir eigentlich erst morgen lang wollten. Nach einer Stunde erreichen wir einen wunderschönen Platz hoch über einem reissenden Fluss. Es nieselt. Zum ersten mal spanne ich meine Plane auf. Darunter kann man gut sitzen bis das die Betten rufen.

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Hamilton im Sonnenschein

Dienstag, 17.1.23

Der gestrige Tag hat unsere ganzen Pläne durcheinander gebracht. Aber es gibt ja keinen verlorenen Tag. Jeder Tag ist für irgend etwas gut.

Unser erster Halt ist Hamilton. Diesmal bei schönstem Wetter. Wir frühstücken im Cafe in den wunderschönen Gärten von Hamilton. Dann setzen wir den Spaziergang durch die Gärten fort, den wir letztens wegen des Regens abbrechen mussten. Und wir bereuen es nicht! Noch ein paar schöne Themengärten folgen. Ich würde sogar sagen, viel schöner als in den Gärten der Welt in Berlin. Man spürt vor allem die Liebe, mit der diese hier gestaltet wurden

Rotorua liegt auf unserer Strecke zum Pazifik. Ole schaut sich nochmal die Matschpools und das schweflige Ufer des grossen Sees an. Im nahen Mammutbaumwald gibt es ein kleines Picknick. Ich öffne einem älteren Herrn im Rollstuhl eine Flasche Coca Cola. Allein hat er keine Kraft mehr in den Händen. Er kommt aus Amerika und besucht hier seine Schwester. Er ist Künstler. Zum Dank schenkt er mir 2 selbst gestaltete Lesezeichen. Vielen Dank! 

Wir fahren noch zum Lake Tarawera. Der gleichnamige Vulkan hat 1886 bei seinem Ausbruch ein ganzes Dorf und weite Teile der Gegend hier begraben. Am Seeufer gibt es ein schönes Cafe, wo wir etwas verweilen, bevor es zum Kerosene Creek ins mittlerweile 39° warme Wasser geht. Letztens waren es nur 34°. Dort treffen wir 2 Münchener. Die geben uns einen genialen Tipp auf einen Übernachtungsplatz, wo man nachts echte Kiwis in der Wildnis sehen kann. Und ich meine nicht die Frucht, auch nicht die Neuseeländer, die sich als Kiwis bezeichnen, sondern den komischen Vogel. Später mehr dazu ...

Dann geht es in den Urewera Park. Eine urige Gegend, etwas gespenstisch. Menschenleer, nur ein paar Pferde kommen uns auf der Strasse entgegen. Die Strasse wird auch immer schlechter, 50 km oder mehr sind Schotterpisten. Steinschlag und Erdrutsche sind an der Tagesordnung. An einer Stelle ist die Strasse so schlecht und schmal, das ich lieber nicht in den nahen Abgrund hinab blicke.

Endlich erreichen wir Rosie's Bay. Aber was ist das? Der Wasserspiegel des Sees ist so hoch, das weite Teile des Campingplatzes überflutet sind und der Rest eher moddrig daherkommt. Wir finden aber doch noch ein Plätzchen und machen uns zum Abendbrot Nudeln Bolognaise.

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