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Fay's Traum

Montag, 23.1.23

Heute ist unser letzter Tag auf der Nordinsel. Nach 36 erlebnisreichen Tagen für mich hier oben und 26 für Ole geht es morgen früh mit der Fähre wieder auf die Südinsel. Aber erst mal zusammenpacken und aus dem Reservat verschwinden. Es war sehr schön hier!

Kurzer Halt in Hawera. Toilette. Im Reservat die waren defekt. Ole bucht sein Fährticket für morgen in der Touristeninformation. Dann geht es weiter bis kurz vor Whanganui. Auf der Beerenfarm gibt es wieder Kaffee und Kuchen zum Frühstück. Und dann tauche ich ein in die Erdbeerfelder! Die sind nämlich diesmal zum Selberpflücken geöffnet. Die Erdbeeren wachsen hier nicht am Boden, sondern in Regalen unter Folienzelten. Nicht in Erde sondern irgendeinem Substrat, werden mit Wasser und Nährstoffen über Leitungen versorgt. Deswegen kommen sie vom Geschmack her wohl auch nicht an die "Echten" heran. Mit vollem Bauch und einer Schale der schönsten komme ich wieder heraus und wir fahren weiter.

An einem schönen Strand machen wir noch mal Halt bevor wir unser Ziel für heute Nacht ansteuern. 2 Campingplätze die ich im Auge hatte sind geschlossen. Ole hat einen in Otaki, 1 Stunde bis zur Fähre in Wellington morgen früh, gefunden.

Fay, Mitte 70, vermietet ihre Zufahrt. Für ein Zelt ist kein rechter Platz. Ole kann in einem Lehmhaus unterkommen. Alles sehr einfach und unordentlich hier, aber ich habe damit kein Problem. Wir können in Fay's Küche unseren Bohneneintopf aufwärmen und mit Kartoffel und Möhren etwas strecken. Als Gegenleistung machen wir ihren Abwasch mit. Auch Tomaten bekommen wir von ihr, da sie keine verträgt.

Fay hat einen Traum. Ein Haus aus Lehm. Im Internet zu finden wenn man nach Earthship Otaki sucht. Vor 20 Jahren ist ihr Mann gestorben. 15 Jahre Vorbereitung und seit 2 Jahren baut sie an dem Haus. Natürlich nicht allein. Sie sucht immer wieder Helfer, Freiwillige, die das für sie machen. Wir hätten sofort anfangen können. Glücklicherweise geht morgen früh unsere Fähre zur Südinsel. Das ist hier ein Riesenprojekt. Es ist kein kleines Haus, eher eine Villa. Sie möchte darin ihre ganze grosse Familie versammeln. Die Wände bestehen aus übereinander gestapelten alten Autoreifen, gefüllt mit Lehm und verkleidet mit Lehm. Gewöhnungsbedürftig. 

Wir fahren noch runter ans Meer, wo wir ein paar Schritte am Strand entlang spazieren und die hinter der Kapiti Insel untergehende Sonne verabschieden.

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