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Marlborough

Mittwoch, 14. Dezember

Heute ist erst mal der letzte sonnige Tag. Morgen wird es regnen, muss ja auch mal sein. Um 9 Uhr fahre ich los. Erstmal das nötigste einkaufen in Blenheim, der nächsten grösseren Stadt. Frühstück auf dem Parkplatz. Bei den Preisen für Obst und Gemüse kommen mir die Tränen. So teuer, obwohl das doch hier alles wächst. Ich hoffe, ich kann da etwas direkt vom Erzeuger an der Strasse kaufen. Das gibt es aber leider nicht überall. Genausowenig wie Behälter zum Mülltrennen, fahre ich meinen Müll eben noch ein wenig spazieren. Ich sträube mich, alles in eine Tonne zu werfen.

Dann mache ich mich auf den Weg nach Picton. Als ich schon ein Stück auf dem schnellen Highway gefahren bin drehe ich um. Das ist mir zu schnell! Morgen soll es ja regnen, genau richtig für Picton. Heute nochmal Natur. Ich fahre über eine Nebenstrecke die Küste entlang. Die bin ich glaube ich nur einmal gefahren, vor 10 Jahren.

Heute vor 10 Jahren, 14. Dezember 2012, bin ich abends zum ersten mal in Neuseeland, in Auckland gelandet. Madlen hat mich abgeholt und wir sind auf einen Campingplatz nördlich von Auckland im Dunkeln angekommen. Zelt aufbauen und ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Um 4 Uhr morgens  wird das Gezwitscher der Vögel so laut, das ich rauskrabble und durch mir unbekannten Wald zum Meer laufe, wo die Sonne mich begrüsst. Und das Staunen beginnt - und hört bis heute nicht auf. Dafür bin ich Madlen unendlich dankbar, denn ohne sie hätte ich das nie erlebt! Danke Madi!

Erster Halt ist an zwei Höhlen, die man auf eigene Faust erkunden kann. Der Höhlenforscher zieht sich also feste Schuhe und eine Jacke an und bewaffnet sich mit einer Stirnlampe. Los geht's! Weit komme ich nicht. Die erste Höhle wird schnell sehr niedrig und krabbeln will ich nicht. Die zweite ist matschig und wird auch niedriger. Ausserdem erwarten mich Mücken und mir ist wohl eine Biene gefolgt, die jetzt meinen Kopf mit dem Licht umschwirren.

In der nächsten Bucht ist auch ein Campingplatz. Hier bleibe ich. Um 15 Uhr gibt es ein spätes Mittagessen, bevor ich an den Strand gehe. Das Wasser ist gar nicht kalt, aber noch traue ich mich nicht. Hier ist es richtig schön. Durch ein Felsentor scheint die Abendsonne. Und dann der Sonnenuntergang!

Vorher, um 19 Uhr, mache ich mich noch auf einen Spaziergang hoch zu einem Aussichtspunkt. 45 Minuten immer bergauf, runter geht es auch nicht schneller und weniger anstrengend ist es auch nicht. Am Strand dann wie gesagt kurz vor 21 Uhr ein traumhafter Sonnenuntergang mit einem Bier in der Hand bis die Mücken mich vertreiben. Auch im Paradies gibt es Störenfriede. Dann laufe ich noch in ein Tal, wo man im Dunkeln Glühwürmchen sehen kann. Sehr beeindruckend!

Im Auto beginnt der Kampf gegen die Mücken. Dabei hatte ich die Türen doch nur ganz kurz offen. Die meisten erwische ich einfach. Der Autohimmel sieht danach wie ein Schlachtfeld aus. Eine ist besonders listig. Will sich nicht ergeben. Doch dann herrscht Stille. Oder nicht?

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