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Picton

.Donnerstag, 15.12.22

Nachts hat es angefangen zu regnen. Und es hört nicht auf. Jetzt merke ich, das es nicht so klug ist, unter Bäumen zu parken. Die Regentropfen sind da besonders dick und laut auf dem Autodach. Bei dem Wetter schlafe ich lange, bin ja gestern auch erst spät eingeschlafen und ich verpasse ja nichts. Den Morgenkaffee kriege ich mit geöffneter Heckklappe noch halbwegs trocken hin. Ich setzte mich mit der Tasse und einem Schirm auf die Terasse der Wasserrettungstelle. Perfekter Ausblick über die kleine Bucht.

Als der Regen etwas nachlässt räume ich im Auto alles soweit um, das ich fahren kann. Ich mache mich doch noch mal auf den Weg zurück nach Blenheim. Richtung Picton wäre es ab jetzt über viele Kilometer eine schmale, kurvenreiche Schotterstrasse, die bei Trockenheit furchtbar staubt und bei Regen matschig wird. Darauf habe ich keinen Bock. In Blenheim suche ich einen überdachten Platz für mein Frühstück/Mittag. Erst am Rand der Stadt werde ich fündig. In einem Pavillon in einem japanischen Garten finde ich Schutz. Und dann hört es auch auf zu regnen. Genau wie meine Nachbarin auf dem Campingplatz vorausgesagt hat. Ich hatte mehr wetteronline.de geglaubt, wonach es den ganzen Tag bis abends viel regnen sollte. Jetzt nieselt es nur ab und zu.

Ich shoppe noch ein wenig. Hinter Blenheim halte ich auf einer Kirschplantage. Auch sehr teuer und Selbstpflücke (Essen soviel man schafft!) ist erst ab Samstag. Vielleicht komme ich ja Sonntag nochmal her. Picton ist dann auch noch wolkenverhangen. Hier hatte ja Madlen vor 10 Jahren ein paar Monate gewohnt. Die Pohutukawa-Bäume fangen an, knallrot zu blühen. Auch als neuseeländische Weihnachtsbäume bekannt. Madlens Restaurant Seabreeze hat zu, wegen Weihnachtsfeier des Personals. O.k. Komm ich morgen wieder.

Hoch zur Victoria Domain, einem Bergrücken an der Hafeneinfahrt und etwas zu Mittag machen. Ein kleines Kreuzfahrtschiff, die Star Breeze läuft aus. Bis hier oben höre ich, wie die Bordkapelle Vangelis' " 1492 - Conquest of Paradise" spielt, vom Band. Der Regen wird wieder stärker und ich packe zusammen.

Auf dem Campingplatz in der Whatamango Bucht erwarten mich schon die Sandflies, hoffentlich nicht auch wieder die Mücken. Wenn es dunkel wird sind die nervigen Sandflies verschwunden. Dann kommen die Mücken. Da hilft nur anziehen und die wenigen Hautpartien - Gesicht und Hände - gut einreiben. Ich habe noch das bewährte TUI-Balm, ist aber bald alle. Ein 5-Uhr-Tee mit Zitrone und ein paar Schritte herum, dann kommt die Sonne raus. Viel kann man hier nicht machen, es gibt keine Wege, nur die still ruhende Bucht. Ich hab es ja immer lieber, wenn es noch etwas zu entdecken gibt. Es ist Ebbe und ich laufe ein bisschen über den Meeresboden. Und dann ist es himmlisch still.

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