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Kaikoura

Sonntag, 11.12.22

Ich werde um 8 Uhr wach. Die Sonne steht schon hoch. Gegen 9 Uhr starte ich. 1 Stunde lang geht es auf einer Nebenstrecke Richtung Kaikoura. Wenig Verkehr, mir kommt nur eine Handvoll Autos entgegen und hinter mir kommt gar keiner. Das mag ich, so kann ich gemütlich dahingleiten und die Landschaft geniessen. Die blau-lila Lupinen sind ein Farbtupfer in der frischen grünen Natur. Andrea Bocelli geht es heute auch schon besser. Kurz bevor ich ans Meer komme, halte ich an einem Fluss und mache Frühstück.

Und dann öffnen sich die Berge zum Ozean. Das grandiose Panorama - auf der einen Seite die schneebedeckten Alpen und auf der anderen der blaue Ozean - raubt mir immer wieder den Atem! Das macht Neuseeland aus: es ist nie weit von den höchsten Bergen bis zum Meer, hier besonders nah. Kiri Te Kanawa, eine neuseeländische Opernsängerin, löst jetzt Bocelli ab und begleitet mich mit ihrer Interpretation von Maoriliedern bis nach Kaikoura.

Kaikoura - viele Erinnerungen, positive wie negative. Liebe Menschen, mit denen ich hier war. Aber auch das Pech mit den Autos. Und das Camper aus der Stadt verbannt wurden die keine Toilette im Auto haben, obwohl nebenan gleich ein WC ist. Zunächst hoch auf den Ausguck. Weite Sicht rundum. Sonnenschein und ein paar Wolken über den Berggipfeln. Im Ort gibt es ein Rieseneis - Real Fruit Icecream. Damit fahre ich ans Ende der Halbinsel. Ich spaziere über Kalkfelsen, die erst seit dem Erdbeben von 2016 begehbar sind, da sie um 2m angehoben wurden und jetzt aus dem Meer ragen. Ich setzte mich auf eine Klippe am Meer und merke erst später, das 5m entfernt vor mir eine Fellrobe ruht. Sorry, wollte nicht stören!

Im Chiwis Cafe gönne ich mir einen grossen Flat White. Mara arbeitet da leider nicht mehr,  ist wieder in Deutschland. Dann im Supermarkt noch ein paar Zwiebeln und Nudeln kaufen und dann 20 Minuten zum Campingplatz im Puhi-Puhi-Tal. Da bin ich fast allein, nur ein paar Sonntagsausflügler noch. Ich mache einen kleinen Waldspaziergang und dann Nudeln mit Tomatensosse, die schon seit 3 Jahren in den Autos lag. Lecker!

Dann schreibe ich noch 4 Weihnachtskarten, heute ist ja schon der 3. Advent!  Ich bin immer noch allein auf dem Platz. 10 vor 6 fahre ich zurück in den Ort und gehe in den Erdbeerbaum. Das ist eine Kneipe, wo Livemusik gespielt wird - genau mein Ding! Live ist das beste, da ist egal ob alles perfekt ist oder nicht. Und da heute schönes Wetter ist es draussen im Biergarten. Passend das erste Lied zur Begrüssung: Heart of Gold von Neil Young - passt doch!  Dazu begrüsst mich noch ein kleiner Hund indem er sich vor mir auf den Rücken legt und sein Bauchkraulen einfordert - kenne ich irgendwoher! 2 Stunden gute Unterhaltung und 2 Bier,  der Sänger schaut dankbar zu mir, wenn ich als einer der wenigen nach jedem Song aplaudiere, das hat er aber verdient!

Ein kleiner Spaziergang ans Meer, bloss nicht in eine Polizeikontrolle mit Alkohol kommen, das wäre der Supergau. Dann mache ich mich wieder auf den Weg ins Puhi Puhi Tal, wo noch 2 andere, wahrscheinlich Einheimische, ihre Zelte aufgeschlagen haben.

 

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