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Great Ocean Road Tag 5

Donnerstag, 1.12.22

Heute fahre ich bis ans Ende!

Nein, nicht der Welt. Der Great Ocean Road! Was dem aber sehr nahe kommt.

Beim Morgenkaffee leistet mir ein bunter Königspapagei Gesellschaft. Als er aber seinen Schnabel in meine Kaffeetasse steckt, wird es mir auch zu bunt.

Ich fahre nach Portland. Oh, hier gibt es ja auch einen Aldi! Na dann hole ich mir das gute Sauerteigbrot, da es gestern alle geworden ist. An der Hafenprlmenade gibt es dann Frühsrück - Marmeladenbrot. Danach mache ich mich auf den Weg zum Leuchtturm am Cape Nelson. Leider ist der wegen Renovierungsarbeiten abgesperrt. So bleibt nach einem kleinen Spaziergang nur der Besuch bei Isabelle. So heisst das Cafe. Aber das ist nicht der Name der hübschen Bedienung, sondern von einem Schiff, was hier an den Klippen zerschellt ist. Der Flat White und das Sandwich schmecken trotzdem.

Hier oben stehen überall Windräder. Gut gemacht, Australia! Am Cape Bridgewater schaue ich mir an, wie die Gischt meterhoch den Klippen emporschiesst. Ein "versteinerter Wald" ist nicht so spektakulär - und ist auch keiner aus Bäumen. Den Weg zu den Robben breche ich ab. Habe nicht die richtigen Schuhe an, keinen Sonnenhut auf und keine Sonnencreme aufgetragen. Man merkt deutlich, wie die Sonne kräftiger geworden ist. Die Wolken sind verschwunden und strahlend blauer Himmel über mir. Nur die Luft ist noch kühl. Morgen ist ja auch noch ein Tag!

Dann fahre ich durch weites Weideland und kommerzielle Nadelwälder nach Nelson, dem Endpunkt der Great Ocean Road. Nelson liegt auf halbem Weg zwischen Melbourne und Adelaide, ein kleines Städtchen an einem schönen Fluss. Ursprünglich wollte ich mal bis nach Adelaide fahren, da hatte ich mir aber noch keine Gedanken über die Entfernungen gemacht. So ist es genau richtig. Von Melbourne bis hierher bin ich mit Abstechern 900 km gefahren, in 5 Tagen. Direkt sind es etwa 600 km. Jetzt habe ich noch 3 Tage, um wieder zurück nach Melbourne zu kommen. Das meiste habe ich gesehen. Jetzt halte ich noch hier und da an, wo es mir gefällt.

Ich fahre noch ein Stück weiter in den benachbarten Bundesstaat Südaustralien und drehe dann wieder um. Mein Schlafplatz liegt wieder mitten im Wald, traumhaft an einem Fluss. Der Weg dorthin führt über eine Forststrasse und Waldwege. Ob ich hier wohl jemals wieder rausfinde? Google führt mich ja hinein, aber nicht wieder raus, da es dort kein Internet gibt. Kann ich wenigstens wieder schön lesen. Auf dem Weg dorthin begleiten mich wieder einige Kängurus und Wallabies. Angekommen, bin ich fast allein auf dem Platz mit nur 3 Stellplätzen. Nur ein anderes Paar ist noch da, nimmt aber keine Notiz von mir, ungewöhnlich. Der Mann macht wieder fleissig Feuerholz. Das ist hier üblich, abends am Lagerfeuer zu sitzen.

Ich mache mir was zu Essen und da gesellt sich auch schon ein Känguru zu mir, verspeist das saftige Gras ringsum und kommt auch zu mir an den Tisch. Bettelt aber nicht, hab ja auch kein Gras.

Ich gehe runter zum Fluss und finde eine ganze Schachtel Streichhölzer. Feuer machen? O.K. Warum nicht? Ich gehe los, Holz suchen, werde auch fündig. Ein paar schon zugesägte Stücke Eukalyptusholz trage ich zurück. Bin mir aber nicht sicher, ob das gutes Feuerholz ist. So frage ich meine Nachbarn, die ihr Feuer schon entzündet haben. Er sagt, es ist o.k. und lädt mich ein, mich zu ih en zu setzen. Catherine und Simon aus Melbourne sind vor 13 Jahren aus Manchester ausgewandert. So wird es noch ein schöner Abend am gemütlichen Feuer.

Und über uns der halbe Mond und Millionen Sterne.

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