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Grat Ocean Road Tag 8

Sonntag, 4.12.22

Das ist mein letzter Tag in Australien.

Die Kängurus grasen im Licht der aufgehenden Sonne auf der benachbarten Wiese. Ich mach mir einen Kaffee und toaste das restliche Brot. Dann noch abwaschen. Die Gelegenheit, Toaster und warmes Wasser aus dem Hahn zu haben muss man nutzen. Kurz nach 7 will ich los. Aber wo ist mein Handy? Gestern Abend hatte ich es zuletzt im Auto. Also muss es da drin sein. Ich stelle alles zweimal auf den Kopf. Nichts! Nach einer halben Stunde dann endlich: am Boden einer Ablage liegt es, wo man es beim Reingreifen nicht fühlen kann. Aber jetzt los! Es ist noch ruhig auf den Strassen.

Der nette Australier gestern, selber hier 50 Jahre in der Gegend zu Hause gewesen und nachdem er sein Haus verkauft hat, mit dem Wohnwagen unterwegs, hatte mir eine schöne Wanderung auf die Klippen hoch über dem Meer empfohlen. Jetzt sind es aber schon 29° und ohne Schatten ist es fast nicht auszuhalten. Bevor ich mich grillen lasse, steige ich doch lieber in den kühlen Regenwald hinab. Ein kleines Stückchen ist hier noch erhalten, der Rest abgeholzt und durch Weideland ersetzt. Um 10 Uhr ist es auf den Strassen schon voller.

Auch zwei schöne Wasserfälle sind jetzt das Richtige. Der erste nur 5 statt 15 Minuten durch schattigen Busch entfernt. Der zweite 10 statt 15 Minuten, wie ausgeschildert. Allerdings in der Sonne. Nur gut, das sich jetzt ein paar Schleierwolken vor diese geschoben haben. Am Kenneth River soll es viele Koalas geben. Ich sehe nur einen. Dafür einige Kakadus. Und ich gehe bis fast zu den Knien in den kalten Ozean. Für meine von Mücken oder anderen Plagegeistern zerstochenen Füsse eine Linderung des Juckreiz!

Der Strand von Lorne ist richtig voll! Sonntag und das warme Wetter, morgen soll es damit wieder vorbei sein, nur noch 17°, 15 weniger. Am Airleys Inlet mit seinem Leuchtturm ist weniger los. Hier rudert schon Santa Claus auf dem Fluss. 2. Advent! Ich bleibe etwas länger hier. Am Strand sind Schattenplätze rar. Es weht ein starker Wind der mir den Sand ins Gesicht peitscht, aber bei 32° angenehm und kostenloses Peeling dazu! Hier mache ich mir auch noch mal was zum Mittag, will ja meine Vorräte alle kriegen. 

Dann starte ich Richtung Melbourne. Meine Idee, dort noch ins Kino zu gehen lässt sich leider nicht realisieren. Ich habe mich mit der Entfernung verschätzt. Es sind doch noch 2 Stunden. Und so schaffe ich es nicht zu Neil Young's Dokumentarfilm über sein epochales Album "Harvest", der nur am 1. Dezember und eben heute weltweit in den Kinos gezeigt wird. Schade!

36°! Ich fahre zum Hostel, wo ich vor einer Woche war, lasse den Reiseführer und letztes Essen da und dusche dafür nochmal. Dann noch schnell tanken und das wäre fast schiefgegangen. Ich nahm an, es ist eine automatische Selbstbedienungstanke, da ich keine Schalter gesehen habe, nur einen Burger King. Benzin kam auch erst, nachdem ich meine Kreditkarte rangehalten hatte. Als ich fertig bin und los fahren will, frage ich doch noch mal eine Australierin. Die erklärt mir, das drin doch ein Schalter ist, wo man bezahlen muss. Bernhard der Zechpreller!

Eine Runde an der Strandpromenade von Melbourne entlang. Hier ist richtig was los. Es gibt keine Parkplätze. Zum Glück! Sonst wäre ich noch in Zeitnot geraten. In einem Park packe ich meine Sachen, esse noch was und bringe dann das Auto zu Jucy zurück. Das waren jetzt 1500 km. Ich habe viel gesehen und es hat Spass gemacht!

Mit der Strassenbahn, einem Zug und dem Skybus soll es dann zum Flughafen gehen. Soll! Bauarbeiten! Also raus aus der Strassenbahn, rein in den Bus, wieder Strassenbahn, 1 Station S-Bahn und dann noch eine halbe Stunde Skybus. Der Flughafen ist nur mit Bussen zu erreichen, obwohl im Untergeschoss ein Bahnhof fertig ist. Aber die Mautstrasse hat noch nicht genug eingebracht. So etwas gibt es also auch hier. Traurig! Ich brauche 1 1/2 Stunden und bin 21.30 da. Der Flieger geht um Mitternacht. Der Flug dauert 3 Stunden und da 2 Stunden Zeitverschiebung ist, komme ich Montagfrüh um 5 Uhr an.

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